„War for Talents“. Dieser Begriff hat sich in den letzten Jahren in die Köpfe von Führungskräften, HR-Abteilungen und Beratern eingebrannt. Doch mal ehrlich: Wer kam auf die absurde Idee, den Kampf um kluge Köpfe mit einem Krieg zu vergleichen? Krieg ist destruktiv, leidvoll und oft ohne echte Gewinner. Warum also in solchen Kategorien denken, wenn es darum geht, Menschen für Unternehmen zu begeistern? 

Die Wahrheit ist: Der „War for Talents“ ist Bullshit-Bingo auf höchstem Niveau. Und er zeigt vor allem eins – viele Unternehmen haben das eigentliche Problem nicht verstanden.

 Recruiting optimieren? Zeitverschwendung!

Die meisten Firmen investieren massiv in ihre Recruiting-Prozesse: Hochglanz-Kampagnen, fancy Assessment-Center und aufwendige HR-Tools. Ja, es ist peinlich, wenn Bewerber wochenlang auf eine Rückmeldung warten. Aber glauben Sie wirklich, dass Sie damit die besten Talente für sich gewinnen? Ein perfekter Recruiting-Prozess ist wie eine Hochzeitsrede – nett, aber es geht eigentlich um das, was danach kommt.

Der wahre Wettbewerb: Lebenswerte Unternehmen

Die besten Talente kommen nicht, weil Ihr Onboarding-Prozess reibungslos läuft. Sie kommen, weil Ihr Unternehmen ein Ort ist, an dem man sich entfalten kann. Hier ein paar Ideen, die echte Anziehungskraft entfalten:

•⁠  Entscheidungsfreiheit statt Bürokratie: Schluss mit Freigabe-Orgien und Unterschriften-Wahnsinn. Vertrauen Sie Ihren Leuten!

•⁠ ⁠Kein Hype um Basics: Ein neues Smartphone oder ein Kaffeeautomat sind keine Benefits, sondern Arbeitsmittel. Punkt.

•⁠  Stärken nutzen statt festlegen: Menschen wollen das tun, worin sie gut sind – und nicht in vorgefertigten Stellenbeschreibungen ersticken.

•⁠  Relevanz statt Routine: Wer für Ihre Ziele brennt, sollte an den wirklich wichtigen Themen arbeiten dürfen – und nicht an Excel-Bericht X zum Meeting Y.

•⁠  Sinn statt Purpose: Der größte Unsinn ist, Mitarbeitern ein Hochglanz-Purpose aufdrücken zu wollen. Menschen wollen sinnvolle Arbeit. Das reicht.

 Unternehmen, die diese Prinzipien leben, brauchen keinen Krieg
Hier ist die eigentliche Provokation: Es gibt keinen „War for Talents“. Es gibt nur Unternehmen, die attraktiv sind – und solche, die es nicht sind. Wer diese Prinzipien ernst nimmt, wird zum Magneten für Talente. Und das Beste daran? Man muss niemanden „besiegen“. Talente kommen freiwillig.